Wie funktioniert die Mammographie?
Bei der Mammographie wird die Brust mit Röntgenstrahlen dargestellt. Unterschiedlich dichte Gewebestrukturen können so gut voneinander abgegrenzt und mit hoher Auflösung abgebildet werden. Insbesondere kleinste Verkalkungen, sogenannte Mikroverkalkungen, sind ausschließlich durch eine Mammographie zu erkennen. Eine besondere Form der Mikroverkalkungen, die als atypisch bezeichnet wird, kann Hinweise für Brustkrebs oder dessen Vorstufen sein, so dass durch deren Erkennung eine frühe Diagnose des Brustkrebs möglich ist. Mittels Mammographie können auch im Fettgewebe der Brust kleinste Tumoren darstellt werden.
Allerdings gibt es für den Einsatz der Mammographie auch Einschränkungen bei der Abklärung oder Suche nach krankhaften Brustdrüsenveränderungen. Das Drüsengewebe weist eine individuelle Dichte auf. Die Dichte des Gewebes wird heutzutage in allen Befunden in einer Scala nach „ACR“ angegeben und reicht von Typ 1 (kaum nachweisbare Dichte) bis Typ 4 (extrem dichte Brust). Patientinnen mit einer Dichte Typ 3 oder 4 sollten eine Mammographie nicht ohne gleichzeitigen Ultraschall durchführen lassen, da in den dichten Drüsenstrukturen kleinere bis mittlere Krankheitsherde eventuell vollständig überdeckt werden. Erst die ergänzende Ultraschalluntersuchung findet diese verdeckten Befunde, vorausgesetzt, es handelt sich um ein hochauflösendes Ultraschallgerät. Wenn Sie unsicher sind, was einen Befund betrifft, oder mehr über die Mammographie wissen möchten: Die mamonova-Partner sind gern für Sie da.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Die Brust der Patientin wird unter Anleitung und behutsamer Führung einer Assistentin in das Mammographiegerät gelegt. Da die Belichtungszeit für Aufnahmen der Brust sehr kurz ist, ist es notwendig die Brust zur Vermeidung einer Bewegungsunschärfe der Aufnahmen zu „fixieren“, also in einer speziellen Halterung zu komprimieren. Dies ist für viele Frauen oft unangenehm - es ist jedoch notwendig, um eine scharfe, überlagerungsfreie Darstellung der Brust zu erhalten und auch, um eine möglichst geringe Strahlenbelastung zu erreichen.
Zur exakten Lokalisation etwaiger Befunde werden je Brust zwei Aufnahmen in unterschiedlichen Richtungen angefertigt. Anstelle des normalen Röntgenfilms können sogenannte „Speicherfolien“ in einem zweiten Arbeitsschritt digitalisiert werden. Dieses Verfahren zeichnet sich jedoch durch eine höhere Strahlenbelastung gegenüber der herkömmlichen Technik aus.
Die moderne Variante ist die digitale „Vollfeld-Mammographie“: Die Aufnahmen werden direkt digital mit einer deutlich geringeren Strahlenbelastung erzeugt (bis zu 50% Strahlendosisreduktion). Die digitalen Verfahren sind zudem in der Lage, dichtes Brustgewebe transparenter darzustellen. Dies erlaubt eine exaktere Diagnose. Manche Systeme verfügen zudem über ein sogenanntes CAD (computer-assistiertes Diagnoseprogramm). Dieses Verfahren sucht eigenständig die Brust nach auffälligen Verdichtungen und Mikroverkalkungen ab und unterstützt den Arzt bei seiner Diagnose. Da diese Programme recht teuer sind, stehen Sie jedoch nur in wenigen Praxen zur Verfügung. Fragen Sie Ihren mamonova-Partner, wo Ihnen dieses Verfahren zur Verfügung gestellt werden kann.
Wann sollte eine Mammographie erfolgen?
Mit steigendem Alter nimmt das Brustkrebs-Risiko zu. Neben der Mammographie bei abklärungsbedürftigen Tastbefund der Brust oder bei krankhaft vergrößertem und verändertem Lymphknoten in der Achselhöhle wird die Mammographie seit vielen Jahren auch als Vorsorgeuntersuchung bei Frauen ohne Symptome durchgeführt.
Wir von mamonova empfehlen die Mammographie ab dem 40. Lebensjahr als Basisuntersuchung mit nachfolgenden, regelmäßigen Wiederholungsintervallen im Zwei-Jahres-Abstand.
Bei Hochrisikopatientinnen wird eine regelmäßige jährliche Mammmographie sogar ab dem 30. Lebensjahr empfohlen.
Reicht die Mammographie allein zur sicheren Beurteilung der Brust aus?
Diese Frage kann eindeutig mit „Nein“ beantwortet werden.
Im sogenannten „Mammographie-Screening“ erfolgt diese Untersuchung auf spezielle Einladung in eine Screeningeinheit lediglich zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr im Zweijahresintervall. In dieser Altersgruppe finden sich allerdings nur ca. 45 % aller Mammakarzinome. Die alleinige Mammographie ist trotz Doppelbefundung durch zwei Ärzte bei vielen unsicher, da dichtes Drüsengewebe in dieser Untersuchung kleinere Tumore wie ein Vorhang überdecken kann. Ergänzende wichtige Untersuchungen wie der ärztliche Tastbefund und Brustultraschall sind allerdings als Standard im „Mammographie-Screening“ leider nicht vorgesehen. Auch die wichtige Zusammenarbeit mit den betreuenden Frauenärzten ist nicht vorgeschrieben.
Insbesondere die Gruppe der Frauen vor den Wechseljahren zwischen 40 und 50 Jahren – ein Alter, in dem man rein statistisch auf eine noch recht lange verbleibende Lebenszeit zählen darf – werden in diesem Programm nicht berücksichtigt. In dieser Altersgruppe findet sich jedoch bereits ein Drittel aller Mammakarzinome.
Wissenswerte Details zur Mammographie
Im Folgenden haben wir noch weitere, genauere Informationen zur Mammografie für Sie zusammengestellt. Wenn Sie zu einzelnen Verfahren Fragen haben, ist auch Ihr mamonova-Partner gern für Sie da.
Die Mammographie ist das am besten geeignete Einzel-Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. Es ist gleichzeitig das einzige Verfahren, welches häufig bereits kleinste Vorstufen von Brustkrebs nachweisen kann. Diese Vorstufen sind zum Teil sehr viel kleiner als 1 mm. Erkennbar sind sie zum Beispiel durch Mikroverkalkungen in der Mammographie. Es gibt aber auch sehr viele gutartige Mikroverkalkungen, aber spezialisierte Radiologen können zwischen gutartigen und weniger gutartigen Mikroverkalkungen unterscheiden. Bei sehr kleinen Befunden sind zusätzliche Vergrößerungsaufnahmen notwendig. Wenn trotz dieser Verfahren keine sichere Unterscheidung zwischen gutartig und nicht-gutartig möglich ist, sollte zur Absicherung eine Gewebeprobe aus diesem Bereich entnommen werden (siehe Biopsien).
Galaktographie (Milchgangsdarstellung)
Wenn eine Brustwarze blutige Flüssigkeit absondert, sollte eine Galaktografie durchgeführt werden.
Dazu wird mit Hilfe eines dünnen Plastikschlauchs Kontrastmittel in den Milchgang gespritzt und anschließend eine Mammografie durchgeführt. So können Gewebeveränderungen im Milchgang sicher dargestellt werden.
Wahl des Untersuchungstermins
Eine Mammographie erfolgt entweder als reine Vorsorgeuntersuchung oder wenn ein auffälliger Befund vorliegt. Bei Vorsorgeuntersuchungen sollten Sie den Untersuchungstermin so wählen, dass dieser in die ersten 10 Tage nach Ende der Monatsblutung (Menstruation) fällt. In diesem Zeitraum ist die Brust hormonell bedingt weniger schmerzempfindlich und lässt sich für die Mammografie leichter komprimieren (zusammendrücken).