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Wieviel Sport vertreibt das Brustkrebs-Rezidiv?

Wie intensiv sollten Frauen Sport treiben, um das Rezidivrisiko nach Mamma-Karzinom zu senken? Experten empfehlen mindestens drei bis fünf Stunden pro Woche. Genaue Daten soll demnächst das Freiburger Tumorregister liefern.

BERLIN. "Wir wissen sicher, dass regelmäßige körperliche Aktivität bei Brustkrebspatientinnen die Lebensqualität und die Fitness verbessert und einen günstigen Einfluss auf das seelische Befinden hat", sagte der niedergelassene Onkologe Dr. Norbert Marschner aus Freiburg beim Deutschen Krebskongress in Berlin.

Zudem könne als erwiesen gelten, dass Sport hinsichtlich der Brustkrebsentstehung primärpräventive Effekte habe. Doch wie sieht es in der Sekundärprävention aus?

Marschner hält es für hoch wahrscheinlich, dass bei Frauen in der adjuvanten Situation durch Sport Rezidive verhindert werden können. Hinweise darauf hat die Nurses Health-Studie geliefert.

Hier hatten Frauen, die im Umfang von neun oder mehr MET-Stunden pro Tag körperlich aktiv waren, eine klar bessere Prognose als Patientinnen, die sich nicht über den normalen Alltag hinaus körperlich bewegten.

"Umgerechnet wären das etwa drei bis fünf Stunden sportlicher Aktivität pro Woche", sagte Marschner. Ob das Gartenarbeit, Nordic Walking, Tanzen oder klassische Sportarten sind, sei gleichgültig, so der Experte: "Entscheidend ist, dass die Patientinnen dauerhaft motiviert bleiben."

Robuste deutsche Daten soll in Kürze die MaFit-Studie liefern, eine Satellitenstudie des Freiburger Tumorregisters. 1008 Frauen haben über fünf Jahre alle sechs Monate einen Fragebogen zur körperlichen Aktivität ausgefüllt.

Untersucht wird die Korrelation von körperlicher Aktivität und Rezidiven. Das Ganze fand in 134 onkologischen Schwerpunktpraxen statt. Der Rücklauf der Fragebögen lag bei weit über 90 Prozent.

Ab Ende des Jahres kann die Auswertung starten. Für 2015 sind erste Ergebnisse angekündigt. "Wir gehen davon aus, dass wir eine Verringerung der Rezidive durch Sport demonstrieren können", so Marschner.

Durch die Anbindung an das Freiburger Tumorregister seien zudem zahlreiche weitere Analysen möglich, die weit über die begrenzten Aussagen hinausgehen, die die Nurses Health Studie erlaubte. (gvg)

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