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Gynäkologische Op: Thromboseschutz für mindestens fünf bis sieben Tage!

Nicht nur Frauen mit großer Zervix-, Korpus- oder Ovarialkarzinom-Op brauchen ausreichend Thrombose- Prophylaxe. Das gilt auch bei Laparoskopie und Brust-Op.

 

KÖLN (ner). Nach gynäkologischen Operationen sollte mindestens fünf bis sieben Tage lang eine medikamentöse Thromboembolieprophylaxe erfolgen, und zwar unabhängig davon, ob die Frauen stationär oder ambulant behandelt werden.
Bestehen relevante Risikofaktoren fort, muss poststationär gegebenenfalls vier bis fünf Wochen die Thromboseprophylaxe fortgesetzt werden.
Nach großen gynäkologischen Operationen bekämen ohne Prophylaxe 15 bis 40 Prozent der Frauen tiefe Venenthrombosen, sagte Professor Ekkehard Schleußner aus Jena beim GynUpdate 2010 in Köln.
Mit medikamentösen und physikalischen Maßnahmen lässt sich diese Rate auf 1,0 bis 6,5 Prozent senken, wie randomisierte Studien ergeben haben.
Auch wenn die Datenlage für gynäkologisch-onkologische Patientinnen unzureichend sei, sollte nicht nur nach großen Zervix-, Korpus- oder Ovarialkarzinom-Operationen auf eine ausreichende Thromboembolieprophylaxe geachtet werden, so Schleußner.
Die Empfehlung gelte im Moment ebenso für laparoskopische Eingriffe und für die Brust-Op. Er verwies dabei auf die aktualisierte S3-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
In der Geburtshilfe gelten vor allem Schwangere mit wiederholter Thrombose in der Eigenanamnese oder mit homozygoter Faktor-V-Leiden-Mutation sowie mit kombinierten thrombophilen Faktoren und einer früheren Thrombose als besonders gefährdet.
Eine Sectio ist aus Schleußners Sicht immer als Risikofaktor für eine Thromboembolie anzusehen, weshalb die Prophylaxe erfolgen sollte.

Tiefe Beinvenenthrombosen und Lungenembolien zählen zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft. So ist das Thromboserisiko bei gesunden Schwangeren sechsfach höher als bei Nichtschwangeren.
Frauen, die früher bereits eine Thrombose durchgemacht haben, haben ein Rezidivrisiko von bis zu 20 Prozent. Generell soll die Immobilisation und Dehydrierung der Frauen vermieden werden.
Mit oberschenkellangen Kompressionsstrümpfen der Klasse 2 kann das Thromboserisiko erheblich gesenkt werden. Bei Frauen im Wochenbett mit erhöhtem Thromboserisiko wird die Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin in mittlerer Dosis für vier bis sechs Wochen empfohlen.

S3-Leitlinie zur Thromboseprophylaxe im Internet auf: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/003-001.html

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